Wie kam es dazu, dass du bei I’m a Scientist mitgemacht hast? Hattest du schon vorher Erfahrungen mit Wissenschaftskommunikation?
Es ist das dritte Mal, dass ich bei I´m a Scientist mitgemacht habe. Von daher hatte ich schon etwas Erfahrung. Außerdem bin ich als „Scientist for Future“ öfters in Klassen, um mit diesen über die Klimaerwärmung zur reden. Ich habe auch schon auf Einladung von Schüler*innen – zusammen mit meinen „Scientist for Future“-Kolleg*innen – Veranstaltungen auf Klimatagen von Schulen durchgeführt.
Mit welchen Erwartungen bist du in die Themenrunde „Klima – Wandel, Krise, Lösungen“ hineingegangen?
Da ich ja schon die Runden zuvor kannte, hatte ich eine Vorstellung davon, was auf mich zukommt. Allerdings war ich schon gespannt, ob sich die Fragen im Vergleich zu den letzten Themenrunden verändert haben.
Was nimmst du von dieser Erfahrung für dich und vielleicht auch für deine Forschung mit?
Ich nehme zum einen mit, dass es nicht so ist, wie vielfach geschrieben wird: nämlich, dass die jungen Menschen – vor allem nach Corona – sich nicht für die Klimaerwärmung interessieren. Für mich wurde aber auch nochmal klar, dass es bei all den vielen Informationen, die es im Netz gibt, sich die direkte Kommunikation nicht überholt hat und dass man dann, wenn man Fragen wirklich ernst nimmt, auch Interesse wecken kann.
Mit deinem Preisgeld möchtest du ein Erklärvideo für Schüler*innen produzieren. Kannst du in ein paar Sätzen erklären, was genau du vorhast?
In einem Projekt zum Einsatz von Methoden in der Kommunikation über die Energiewende – Energietransformation im Dialog – haben wir über 40 sehr unterschiedliche Videos erstellt. Aber keines zur Klimaerwärmung. Das Thema möchte ich mit dem Preisgeld angehen.
Was würdest du anderen Forschenden raten, die überlegen, auch an I’m a Scientist teilzunehmen?
Ich würde es jedem Forschenden empfehlen, bei I’m a Scientist mitzumachen. Die oft in sehr einfachen Worten (wenn man den Maßstab der Sprache der Wissenschaftler*innen anlegt) gestellten Fragen der Schüler*innen, können einen dazu bringen, eigene Gewissheiten zu hinterfragen. Sie können einen auch dazu anregen, die Argumentation, wie man selbst über bestimmte Dinge berichtet, zu ändern.
Gab es eine Frage in den Chats, die dich noch länger beschäftigt oder beeindruckt hat? Und wenn ja, wieso?
Immer wieder wurde die Frage gestellt, ob wir alle durch den Klimawandel sterben werden. Ich erkenne daraus ein generelles Bewusstsein für die real existierende Dramatik der Klimaerwärmung, aber auch eine Wortwahl, die in der Form nicht stimmt und nach meinem Gefühl dazu verleitet, dass viele Menschen gelähmt werden und dann dazu kommen, dass die Menschheit ja sowieso untergeht und man deshalb auch nichts machen muss.
Ich versuche dann in der Antwort darzustellen, dass die Auswirkungen der Klimaerwärmung katastrophal sein werden, dass wir aber dann, wenn wir wirklichen Klimaschutz betreiben, sogar eine schönere Welt als heute gewinnen können (weniger Luftschadstoffe, die Krankheiten und Tote verursachen, weniger Lärm durch Verbrennerautos, weniger Abholzung des Regenwaldes durch weniger Fleischkonsum u. a.). Beispiele gibt es dafür hier: https://www.futurefiction-wettbewerb.de/
Volker Stelzer forscht seit über 20 Jahren am Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) zur Zukunft der Energieversorgung. Wichtig ist ihm dabei, dass es hierbei nicht nur um das Nutzen einer anderen Technologie geht, sondern dass diese Wende von der alten zur neuen Energiewelt sehr viele Bereiche der Gesellschaft verändern wird. Als Co-Leiter der Scientist for Future Karlsruhe unterstützt er die Fridays for Future Bewegung in ihrem Einsatz zum Bekämpfen der Klimaerwärmung. In seiner Freizeit radelt und joggt er gerne.
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