Profil
Stefanie Hildmann
Lebenslauf
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Ausbildung
01/2022 — heute Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Max-Planck Graduate Center Promotionsstudium, interdisziplinär
04/2019 – 10/2021 Teilnahme am Studienprogramm Q+ der Johannes Gutenberg – Universität Mainz Interdisziplinäres Zusatzprogramm zum regulären Masterstudium
04/2019 – 12/2021 Chemie Studium an der Johannes Gutenberg – Universität Mainz · Angehender Abschluss: Master of Science
· Schwerpunkte: Analytische Chemie, Physikalische Chemie, Anorganische Chemie
10/2014 – 07/2019 Chemie Studium an der Johannes Gutenberg – Universität Mainz · Abschluss: Bachelor of Science
06/2006 – 07/2014 Winfriedschule Fulda, Deutschland · Abschluss: Allgemeine Hochschulreife
· Auszeichnungen: GdCh-Preis für die jahrgangsbeste Abiturientin im Fach Chemie (2014), 3. Platz im Finale des Schulwettbewerbs „Jugend debattiert“ der Winfriedschule Fulda Jahrgangstufe 10-13 (2012)
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Qualifikationen:
01/2023 Dozentin des Workshops ‚Der Amazonas: Kippelement für das globale Klima‘ 10/2020 Herbstuniversität JGU Teilnahme an den Workshops: ‚Selbstpräsentation für Frauen‘ und ‚Internationales Projektmanagement‘
09/2019 Teilnahme am „Wissenschaftscampus 2019“ des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in Kassel. -Teilnahme an den Workshops „Design Thinking“ und „Kompaktes Präsentieren“.
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Berufliche Stationen
01/2022 — heute Johannes Gutenberg-Universität, Mainz Wissenschaftliche Mitarbeiterin/ Doktorandin
Department Chemie, Analytische Chemie, AK Hoffmann
Arbeitstitel der Promotion: Characterization of SOA in Amazon rainforest
02/2018 – 12/2021 Max Planck Institut für Chemie, Mainz Studienbegleitende Berufstätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft in Teilzeit
Multiphasenchemie, AG Lammel
Schulzeit: Nachhilfelehrerin, Kellnerin
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Derzeitiger Job
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Mainz, Fachbereich Chemie, genauer: Organische Spurenanalytik
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Arbeitgeber*in:
Johannes-Gutenberg Universität Mainz
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Auf Kampagne fahren, um Proben zu sammeln und neue Dinge ausprobieren, ohne vorher zu wissen, ob sie funktionieren.
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Über mich: Ich lebe mit meinem Partner zusammen in Mainz und habe vier Wasserschildkröten, zwei Neffen und werde bald Patentante. Am liebsten esse ich vegetarische Lasagne und tanze Jazzdance. Mein Hogwarts Haus ist Ravenclaw, aber in der Schule war ich damals durchschnittlich. Ich interessiere mich für (zu) viel und bin sehr neugierig. Ein Traum für mich ist es noch, einen Flugschein für Paragliding zu machen und 1-2 Jahre in San Francisco zu leben.
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Über meine Arbeit: Ich bin Wissenschaftlerin und erforsche atmosphärische Prozesse über dem Amazonas Regenwald.
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Ich bin Doktorandin an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz im Fach Chemie und nun im zweiten Jahr meiner Promotion. Das bedeutet, dass ich einen Bachelor und Master in Chemie habe und nun „meinen Doktor mache“. Dafür muss ich etwas neues entdecken oder etwas bisher unverstandenes erklären. Ich habe mich auf die Atmosphärenchemie spezialisiert und versuche die Prozesse über dem Amazonas Regenwald vor den Menschen und mit menschlichem Einfluss, während des sogenannten Anthropozäns, zu verstehen und das Zusammenspiel zwischen Wolken, Regen, Partikeln und Gasen zu charakterisieren.
Dafür fahre ich zwei Mal im Jahr in den Amazonas Regenwald „auf Kampagne“ für jeweils einen Monat. Das bedeutet, dass ich auf eine Forschungsstation (Amazon Tall Tower Observatory, ATTO) mitten im Regenwald fahre und im tiefsten Dschungel Proben von der Luft nehme. Dort bleibe ich mit meinen Kolleg*innen meistens für einen Monat. Wir leben im Dschungel und schlafen auf Hängematten:
Auf ATTO gibt es den höchsten Turm Südamerikas. Dieser ist mit 325 m höher als der Eifelturm:
Jeden Morgen laufe ich den Turm hoch und wechsle die Filter bei meinem selbstgebauten Aerosolsammler:
Dieser funktioniert wie ein Staubsauger. Man zieht Luft durch Filter und Partikel, sogenannte Aerosole, bleiben auf den Filtern. Die Filter friere ich ein und nehme sie mit nach Mainz in unser Labor. Dort analysiere ich die chemische Zusammensetzung der Partikel. Dies ist nämlich das Spiegelbild der atmosphärischen Prozesse, die in dem Zeitraum der Probennahme stattgefunden haben.
Die Aussicht auf dem Turm ist spektakulär. Man kann ungefähr 80 km weit gucken und sieht dennoch nur unter 2 % des Amazonas Regenwald:
Im Camp begegnen uns auch diverse Tiere:
Wenn man den Turm erst abends hoch kann, weil es den ganzen Vormittag geregnet hat, erlebt man mit etwas Glück den schönsten Sonnenuntergang der Erde:
Wenn ihr mehr über unsere Forschung auf ATTO erfahren wollt, schaut gerne auf unserem Youtube-Kanal vorbei oder geht in den neuen Checker Tobi Kinofilm 😉
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Als Doktorandin kann ich mir meine Arbeitszeit und meine Tätigkeiten frei einteilen. Meistens gehe ich ins Büro und schaue zuerst nach meinen Messungen und Student*innen. Ich führe Wartungsarbeiten an Messgeräten durch und betreue Praktika oder den praktischen Teil von Abschlussarbeiten von Chemiestudent*innen. Wenn alles läuft, führe ich entweder Laborexperimente durch oder werte meine Messungen am PC aus. Zwischendurch muss ich auch Berichte schreiben, Präsentationen halten oder das Labor organisieren. Außerdem besteht ein wesentlicher Teil meiner Arbeitszeit aus Nachdenken und Probleme lösen oder neue Ideen entwickeln. Im Team oder manchmal auch alleine.
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Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Ich würde gerne ein Projekt unterstützen, dass die Neugierde und Begeisterung von allen Schüler*innen wecken kann. Ich bin noch auf der Suche nach einem Projekt, das die Wissenschaftskommunikation in Hauptschulen oder falls ich keines für Hauptschulen finde, in Grundschulen fördert. Einen passgenauen Träger habe ich noch nicht gefunden. Wird aktualisiert, sobald ich etwas gefunden habe!
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
neugierig, aufgeschlossen, geduldig
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Zuerst mein Chemie-Lehrer in der Schule für das Chemie-Studium und anschließend das Video vom Drohnenflug den ATTO-Turm entlang, das ich hier angehängt habe.
Was wolltest du nach der Schule werden?
Chemikerin
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
Oh ja! In der 8. Klasse habe ich die blauen Briefe vom Postboten abgefangen und vor meinen Eltern versteckt. Aber kurz vor dem Abi als ich für mich uninteressante Fächer abwählen konnte (z.B. Geschichte), habe ich nochmal die Kurve gekriegt.
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Kunst
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
Sido
Was ist dein Lieblingsessen?
Vegetarische Lasagne
Was macht dir am meisten Spaß?
Neue Dinge ausprobieren
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