• Frage: Wie passiert wenn das golfstrom kommt zu erliegen, und wie kann man das stoppen? Wieso kann man das erliegen des golfstroms erkennen?

    Frage gestellt kune24kue am 8 Dez 2023.
    • Foto: Claudia Lindner

      Claudia Lindner Beantwortet am 8 Dez 2023:


      Wenn der Golfstrom zum erliegen kommt, wird es in Europa grundsätzlich trockener und die Winter kälter. Das macht Landwirtschaft schwieriger, weil die Pflanzen eine bestimmte Menge Regen und auch genug Tage mit warmen Temperaturen brauchen. Lebensmittel würden sehr teuer.

      Allerdings hat sich der Nordatlantik im letzten Jahr extrem erwärmt und es wird vermutet, dass er jetzt auch ohne den Golfstrom jedes Jahr sehr warm wird. Das macht es viel schwieriger, vorauszuberechnen, wie sich das Klima in Europa verändern wird, wenn der Golfstrom zum Erliegen kommt.

      Wir beobachten den Golfstrom mit ganz vielen Messbojen, die im Meer verteilt sind, und aus dem All mit Satelliten, die messen können, wie warm das Wasser ist, in welche Richtung es fließt, und sogar den Salzgehalt des Wassers. Dadurch können wir den Golfstrom fast live überwachen und sehen, wenn er sich verschiebt, oder langsamer wird, oder weniger warmes Wasser mit sich trägt.

      Stoppen können wir sein Erliegen nur, wenn wir den Klimawandel aufhalten. Das Problem des Golfstroms ist das kalte Süßwasser, das von den Gletschern in Grönland abschmilzt. Diese schmelzen so stark, weil es in Grönland so warm geworden ist. Wir müssen das Klima also doppelt schützen.

    • Foto: Matthias Zabel

      Matthias Zabel Beantwortet am 8 Dez 2023:


      Wenn der Golfstrom zum erliegen kommt wird es in Europa ziemlich kalt, da er viel warmes Wasser aus den Tropen (Äquator) über die Ostküste der USA bis nach Europe bringt.
      Momentan gibt es Messungen, die darauf hindeuten, dass sich der Strom abschwächen könnte bzw. schon sehr leicht abgeschwächt hat. Stoppen kann man diesen Prozess kaum. Warum?

      Der Golfstrom ist nur einer von vielen miteinander verbundenen Strömungen im Weltozean. Angetrieben wird die Wasserbewegung unter anderem vom Absinken kalter Wassermassen etwa bei Grönland. Es sinkt ab, da es aufgrund der Temperatur eine höhere Dichte. Es fließt dann entlang des Meeresbodens bis in alle großen Ozeanbecken. An den Westseiten der Kontinente steigt es wieder auf und fließt als Oberflächenwasser in den Nordatlantik zurück. Sehr vereinfacht kann man das System mit einem endlosen Förderband vergleichen. Ok …

      Durch die globale Erderwärmung schmitzt viel mehr Eis an den Polen. Dieses Eis besteht aus Süßwasser. Da Süßwasser leichter ist als Salzwasser bildet sich – wenn zu viel Eis schmilzt – an der Meeresoberfläche eine deutlich salzärmere Schicht. Diese behindert das eben geschilderte Absinken kalten Wassers zum Meeresboden. Man kann sich das ein bisschen wie einen Deckel vorstellen. Dadurch wird das „Förderband“ und damit auch die Geschwindigkeit des Golsstroms gebremmst. Für uns in Europe nicht sooo gut.

Kommentare